Rathmannsdorf


Rathmannsdorf liegt in der Übergangslandschaft, die vom Nordhang der Mittelgebirge in das mitteldeutsche Flachland hinübergleitet, am Rande der angrenzenden Börde und wird von der Liethe durchflossen. Die Gemarkungsfläche beträgt 674 ha. Seit 2004 ist Rathmannsdorf Ortsteil der Stadt Staßfurt.

Eine Sehenswürdigkeit von Rathmannsdorf ist die Kirche. Sie erhielt ihr jetziges Aussehen in den Jahren 1882 bis 1883. Die Kirche steht unter Denkmalschutz. Besonderheiten sind der Epitaph zu Ehren der Ahnen der Kirchenstifter der Familie von Krosigk und das steinerne Tympanon über dem Eingangstor. Das Tympanon zählt zu den ältesten Werken mittelalterlicher Bildhauerei im nördlichen Deutschland und wurde aus den Vorkirchen übernommen. Auf einem großen Stein ist in romanischer Umrahmung in flachem Relief Christus am Kreuz abgebildet. Das griechische Kreuz und die Art des Gewandes verrät die etwa 1000-jährige Geschichte des Bildnisses. Nicht ganz so alt ist die Sonnenuhr. Sie wird auf das Jahr 1702 datiert. Im Turmraum befinden sich einige Säulen mit Würfelkapitellen.

Ebenfalls sehenswert ist das sogenannte Schloss von Rathmannsdorf.

In Rathmannsdorf scheint früher eine Schlossanlage gestanden zu haben. Alle Gebäude verschwanden im Dreißigjährigen Krieg mit Ausnahme eines heute noch erhaltenen massiven Turmes, der sämtliche Stürme überstanden hat.

Dieser Eingangstorbogen mit Seitentüren und Mauer bildete den Abschluss des Schlosshofes zum neugestalteten Friedensplatz. Dieser historische Torbogen in Verbindung mit den drei Pflugscharen des von Krosigkschen Wappens ergab die Vorlage für das Rathmannsdorfer Wappen.

Die ehemalige Schlossanlage ist jetzt eine Ausbildungsstätte für verschiedene Berufe. Das BBRZ Berufliches Bildungs- und Rehabilitationszentrum e.V. ist der größte Arbeitgeber in Rathmannsdorf.

Zu einem ausgedehnten Spaziergang lädt auch der ehemalige Schlosspark ein. Er enthält etliche seltene Bäume und ist ein geschützter Landschaftspark.

In Rathmannsdorf gibt es das kleinste Museum im Museumsverband von Sachsen-Anhalt. Die Ausstellungsstücke sind nach Anmeldung zu besichtigen. Anmeldungen werden im Stadt- und Bergbaumuseum (03925/323133) angenommen. Die Ortsgeschichte wurde in mühevoller Kleinarbeit von der Chronistin Petra Stahl in fünf Bänden zusammengetragen.

Die Infrastruktur in Rathmannsdorf wurde im Rahmen der Dorferneuerung ausgebaut.

Ebenfalls im Rahmen der Dorferneuerung wurde das Dorfgemeinschaftshaus rekonstruiert. Es ist mit einer modernen Küche, Toiletten, und einem großen Feier- und Versammlungsraum ausgestattet. Das Dorfgemeinschaftshaus befindet sich in der Liethestraße und kann bei Bedarf auch für Privatfeiern genutzt werden. Anmeldungen nimmt die Stadt Staßfurt, Fachdienst 41 (03925/981350) entgegen.