Bauliche Maßnahmen, inkl. Ausgleichsmaßnahmen zur Verbesserung der Abflusssituation des Marbegrabens
Der Marbegraben verläuft über eine Gesamtläng von 14,3 km. Er entspringt in einer Quelle in der Gemarkung Glöthe, führt durch die Gemarkung Förderstedt und mündet in der Gemarkung Löderburg in die Bode.
Aufgrund anfallender Rekordniederschläge kommt es immer wieder zu Hochwassersituationen mit großflächigen Vernässungserscheinungen.
Diese erhöht auftretenden Vernässungen sind besonders in den Ortsteilen Glöthe, Üllnitz und Förderstedt erkennbar. Aus diesem Grund hat die Stadt Staßfurt Fördermittel über die Vernässungsrichtlinie beantragt und erhalten.
Gefördert wird die Maßnahme mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Das Gesamtvolumen beläuft sich auf ca. 1.840.500 €, davon sind 1.196.000 € Fördermittel. Der Eigenanteil der Stadt Staßfurt beträgt hierbei ca. 644.170 €
Entsprechende Gutachten ergaben, dass Teile des Marbegrabens ausgebaut, eine Verwallung errichtet sowie Durchlässe und Brücken verändert werden müssen, um einen ordnungsgemäßen Abfluss zu ermöglichen.
Durch dieses Maßnahmenpaket werden die Abfluss- und hydraulische Leistungsfähigkeit des Gewässers verbessert und Rückstauerscheinungen aufgrund unzureichender Bauwerksdimensionierungen vermieden.
Beschreibung der Maßnahmen:
Die Bauwerke liegen alle im Verlauf des Marbegrabens beginnend im Ortsbereich Glöthe am Durchlass unter der Straße der Jugend in den Marbegraben, an dem eine Rückschlagklappe am Auslauf ergänzt wird. Diese soll bei Starkregenereignissen einen unkontrollierten Rückstau aus dem Graben verhindern.
Südlich von Glöthe quert der ländliche Weg Bollenschuppen den Marbegraben (BW 5). Hier ist geplant das Bauwerk mit neuer Sohltiefe und größeren Querschnitt als Brückenbauwerk herzustellen.
Nördlich von Üllnitz soll der Marbegraben durch eine Verwallung bis 0,55 m Höhe an der südlichen Grabenkante begrenzt werden, um ein Vernässen der südlich anschließenden Ortslage zu verhindern. Ein neu errichtetes Verschlussbauwerk soll durch manuelle Öffnung eines Auslassschiebers eine Entlastung des Grabens bringen. Mit diesem Bauwerk kann eine weitreichende Verbesserung der Vernässungssituation in Üllnitz erzielt werden.
Im Bereich der Straße „Der Anger“ (nördlicher Abzweig der Karl-Marx-Straße in Üllnitz) soll durch einen Ersatzneubau des Rohrdurchlasses mit einem flacheren Winkel die Abflusssituation zwischen den unter fast 90° aufeinandertreffenden Grabenabschnitten verbessert werden. Der Rohrdurchlass wird zusätzlich noch tiefer gelegt (BW 8).
Etwa 175 m südlich der Karl-Marx-Straße, südwestlich von Üllnitz nimmt der Marbegraben einen Grabenabschnitt aus Richtung des östlich gelegenen Karolinensees auf. Die vorhandene Feldüberfahrt (BW 13) muss dabei tiefer gelegt sowie verbreitert werden.
Ca. 400 m weiter im Grabenverlauf Richtung Westen befindet sich noch eine Feldüberfahrt (BW 14). Auch dieser Rohrdurchlass muss vergrößert werden.
Am Rand der Ortslage Förderstedt wird der Marbegraben von der Anliegerstraße „Am Anger“ gekreuzt. Bei dem Brückenbauwerk muss das Querprofil vergrößert werden, um Rückstauerscheinungen zu vermeiden.
Nördlich der Stadt Staßfurt und ca. 1,2 km östlich der Ortslage Neu-Staßfurt führt ein ländlicher Weg Richtung Atzendorf über den Marbegraben (BW 25). Hier muss das Bauwerk mit neuer Sohlhöhe und einer Verbreiterung neu hergestellt werden.
Zielstellung ist der Ersatzneubau der Durchlässe, die Erneuerung der Böschungsbereiche im Unter- und Oberstrombereich mit Befestigung der Sohlbereiche sowie die verkehrssichere Wiederherstellung des Wegenetzes. Insgesamt sind drei Rechteck- Rahmendurchlässe als Brückenbauwerke und drei Rohrdurchlässe durch Neubauten zu ersetzen. Dazu kommen noch das Verschlussbauwerk bei der Verwallung sowie die Errichtung der Rückschlagklappe.
Neben den Bauwerken ist aufgrund des geringen Gewässerprofils eine Verbreiterung des Grabens in zwei Abschnitten erforderlich, da der Graben nicht ausreichend hydraulisch leistungsfähig ist. Mit einem Grabenausbau bzw. einer -verbreiterung soll ein geregelter sowie zeitnaher Abfluss im Marbegraben ermöglicht werden. Mit dem Grabenausbau wird der Gewässerquerschnitt für ein HQ 5 Abflussereignis dimensioniert, womit ein wiederholtes Übertreten über die Böschungsoberkante vermieden wird. Diese Maßnahme soll zu einer Entspannung im Graben führen, da aufgrund des vergrößerten Grabenprofils mehr Niederschlagswasser gesammelt und kontrolliert abgeführt werden kann.
Der erste Abschnitt befindet sich im östlichen Teil von Förderstedt. Er liegt zwischen den Anliegerstraßen „Am Anger“ und „Triftweg“. Die Sohlbreite soll hier auf 3,00 m erweitert werden. Dabei erfolgt die Verbreiterung gen Süden.
Der zweite Abschnitt befindet sich im Gewerbegebiet Förderstedt, ca. 130 m vor der Bahnunterführung mit einer Länge von ca. 300 m. Hier soll eine Sohlbreite von mindestens 2,20 m entstehen.
Die Verbreiterung des Grabens erfolgt gen Süden.
Die Realisierung der Baumaßnahmen wird sich vom 01.01.2022 bis 30.06.2022 erstrecken.
Symbol | Beschreibung | Größe |
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Übersicht Marbe.pdf |
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