Mit der Sektflasche in der Hand steht Linda da. Zwischen alten Notenpulten, ausgedienten Teppichen, unbenutzten Särgen, Bierbänken und Partyzelten sucht sie das Damals. Es ist ihr Geburtstag – und zufällig ist sie an jenen Ort geraten, an dem alles begann: die Disko.
Der alte Raum, vollgestopft mit Geschichte. Dort, wo einst Scham, Schweiß und Verheißung im Strudel aus Musik und Möglichkeiten aufeinandertrafen, wo Ewigkeit im Augenblick aufblitzte, scheint heute die Zeit erstarrt.
Wie Falter in einer Gruft flattern alte Lied- und Textfetzen vorüber: blaue Pflastersteine, alt wie ein Baum, der vergessene Farbfilm …
Und mittendrin plötzlich ein vertrautes Gesicht: Oschi, der immer schon da war, steht vor Linda. Langsam tasten sich die beiden vor, versuchen vergeblich, das Vergangene zum Leben zu erwecken.
Doch erst, als nach und nach immer mehr Menschen wie Strandgut in der Disko zusammenfinden, gelingt es: Unerwartet entsteht ein magischer Raum, in dem Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart sich augenblickshaft verweben – und die Disko wird zu dem, was sie immer schon und doch nie gewesen ist.

In »Disko« nehmen das TdA und die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie das Publikum mit auf eine verwunschene Zeitreise – nicht zurück in die Vergangenheit, sondern hin zur Zeit selbst: wie sie entsteht, vergeht und in Erinnerung fortlebt.

Musikalische Leitung: Jan-Michael Horstmann
Regie: Matthias Brenner
Ausstattung: Sofia Mazzoni