Athensleben

 

HISTORIE

Athensleben wird erstmals urkundlich 1174 als Atteneslove und kirchlich 1195 in einer Urkunde des Klosters "Unser Lieben Frauen" in Magdeburg als Athensleue erwähnt. Es gehörte zum Besitz des Klosters Hiltersleben (bei Groß-Ammensleben). Bischöfe und Erzbischöfe "durfte es schauen und beherbergen" sagt die Chronik - zu Zeiten als die Burg Athensleben noch Kaiserpfalz war. Auf deren Fundament wurde das spätere Schloss errichtet. Der Name leitet sich von einem "Altadeligen Geschlechte" von einem Ritter Athwin (Adwin Edwin) ab. Athensleben hieße demnach Adwins, Edwinsleben. "Leben" bezeichnet dabei die Hinterlassenschaft, das Erbgut.

Bis zum Jahre 1342 gehörte Athensleben zu Anhalt, danach politisch zu Magdeburg, kirchlich aber noch zu Halberstadt. Athensleben hat damals oft als Pfandobjekt gedient. Es wurde mehrfach verkauft und wieder erworben. Von 1614 bis 1687 blieb Athensleben im Besitz des Domkapitels Magdeburg und ging dann in Staatseigentum über und wurde in ein Domänenamt umgewandelt und verwahrloste, weshalb sich von 1727 bis 1734 kein Pächter fand. Am 2. Dezember 1734 wurde dann vom König ein neuer Pachtkontrakt für den Oberamtmann Bennecke aus Zossen unterzeichnet und bestätigt. Etwa 200 Jahre behielt die Familie Bennecke Athensleben und beeinflusste auch Löderburg und Staßfurt, bis nach dem 2. Weltkrieg das Volk selbst seinen Grund und Boden übernahm und durch die Bodenreform 1948 die Flächen aufteilte. 1960 wurden die Flächen wieder zusammengelegt und die LPG's entstanden. Heute ist alles wieder in privater Hand und wird nach marktwirtschaftlichen Anforderungen bewirtschaftet.

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Seit 2003 gehört Athensleben als Ortsteil zu Staßfurt. Der alte Wasserturm in Athensleben wurde zu einem Aussichtsturm umgebaut und ist ein interessantes Wanderziel geworden. Die Parkanlage vermittelt dem Besucher eine beschauliche Ruhe. Im Park sind 2 große Kirchenglocken, ein Mühlstein der alten Rothenförder Mühle und ein 14-teiliger Wappenfries zu sehen. Der 1602 geschaffene Sandsteinfries stammt von dem zum Schloss gehörenden Brauhaus und stellt die Wappen des Erzstiftes, der Domherren und des Amtshauptmannes dar. Die Familie Bennecke ließ ihn restaurieren und 1994 im Park aufstellen.


ATHENSLEBENER SCHLOSS

An der Stelle an der heute das Athenslebener Schloss steht, stand zuerst eine Pfalz. Später wurde die Pfalz zu einer Burg ausgebaut. Zum Ende des 12. Jahrhunderts herrschte auf der Burg der bekannte Ritter Gumprecht von Alsleben. Das Athenslebener Schloss, damals eher noch Burg, wurde 1303 in der Chronik zum ersten Mal erwähnt. Ab 1342 gehörte Athensleben mit Land und Schloss dem Erzbistum Magdeburg. Die Fürsten Albrecht II. und Waldemar I. von Anhalt-Köthen verkauften das Schloss an den Erzbischof Otto von Magdeburg. Im Laufe des 30-jährigen Krieges haben die Besitzer mehrfach gewechselt. Athensleben und Schloss waren auch vor den durchziehenden Soldaten nicht sicher. Nicht nur Raub und Mord mussten die Menschen ertragen, auch die Geißel der damaligen Zeit, die Pest zog durch das Land und hat Athensleben nicht verschont.

1687 kam das Amt Athensleben an den preußischen Staat. Amtmann Schröter war der Vorbesitzer. Er hatte eine schlechte Ernte, sich verkalkuliert und war pleite. Heinrich Bennecke hat sich 1734 um diese Domäne beworben und bekam sie. Bis 1945 war die Familie Bennecke Pächter. Dann wurden sie enteignet und gingen in das andere Deutschland. Von 1734 bis 1945 hat die Familie Bennecke vielen Familien aus Löderburg, Athensleben, Rothenförde und Lust Arbeit und somit auch einen Platz und eine Heimat gegeben. Die vielen polnischen Saisonarbeiter, die damals zusätzlich benötigt wurden, zeugten von einer blühenden Landschaft. Viele von ihnen sind in Löderburg geblieben, worüber ihre Namen heute noch Zeugnis ablegen. Aber als größtes Werk der Familie Bennecke kann man die Regulierung der Bode betrachten. Leider ist durch die Entwicklung in der DDR vieles wieder zerstört wurden. Heute ist das Schloss in privater Hand.